Die Mitglieder der FDP Stadt Bern haben an der Mitgliederversammlung vom 23. Januar 2023 ein neues Co-Präsidium gewählt. René Lenzin und Chantal Perriard übernehmen die Leitung von Christoph Zimmerli, welcher die Partei während sechs Jahren präsidierte. An der Mitgliederversammlung wurden zudem die Parolen für die Abstimmungen vom 12. März 2023 gefasst. Für alle Vorlagen wurde die Ja-Parole beschlossen. Nach den statutarischen Geschäften referierten Thomas Iten, Gemeindepräsident von Ostermundigen, sowie FDP-Stadträtin Dolores Dana über das in diesem Jahr zur Abstimmung kommende Kooperationsvorhaben Bern-Ostermundigen.
«Ich freue mich, das Präsidium an zwei Persönlichkeiten zu übergeben, welche bereits in den letzten Jahren tatkräftig an der Strategie und am Erfolg unserer Partei mitgearbeitet haben», betonte der abtretende Parteipräsident Christoph Zimmerli an der Mitgliederversammlung der FDP Stadt Bern. Chantal Perriard und René Lenzin werden die Partei neu in einer Co-Leitung führen. Die Juristin Chantal Perriard ist seit drei Jahren Mitglied der Parteileitung und zudem Präsidentin der FDP Sektion Obstberg / Untere Altstadt. René Lenzin war langjähriger Journalist mit dem Schwerpunkt Schweizer Politik und ist aktuell in der Kommunikation tätig. Er gehört seit zwei Jahren der Parteileitung der FDP Stadt Bern an. Perriard betonte in der Antrittsrede, die Zusammenarbeit mit den Sektionen vertiefen zu wollen. Lenzin versprach, dass der Berner Freisinn weiterhin die Rolle einer konstruktiven Opposition einnehmen werde. Gerade in den letzten Monaten konnten diesbezüglich sichtbare Erfolge gefeiert werden, zum Beispiel mit den Referenden zu den Personal- und Gebührenreglementen.
Der abtretende Parteipräsident Christoph Zimmerli wurde von der Mitgliederversammlung mit einer standing ovation verabschiedet. «Christoph Zimmerli erfüllte sein Amt mit bewundernswerterer Energie, mit Humor und grossem politischem Geschick», würdigte FDP-Stadträtin Dolores Dana die wertvolle Arbeit Zimmerlis. Zimmerli war sechs Jahre Präsident der Partei und erneuerte sie in dieser Zeit strukturell und inhaltlich. FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen würdigte die integrative Art Zimmerlis, welche die Partei in den letzten Jahren einte.
Die Mitgliederversammlung wählte Yannic Reber neu in die Parteileitung und nominierte die Kandidierenden für die Nationalratswahlen im Oktober 2023. Es sind dies Christian Wasserfallen (bisher), Christoph Zimmerli, Simone Richner und Raphael Karlen. Des Weiteren wurden die Parolen für die Abstimmungen vom 12. März 2023 gefasst. Für die Verpflichtungskredite für Infrastruktur und Entwicklung des Viererfeld/Mittelfeld wurden zwar mit 24 Ja-Stimmen, 9 Nein-Stimmen und 5 Enthaltungen die Ja-Parole gefasst. Es sei ein «Ja, aber», erwähnte jf-Stadträtin Florence Schmid. «Man kann bei diesem Gebiet von einem «Filetstück» sprechen. Wir befürchten aber, dass die Stadt Bern mit der Einschränkung möglicher Baurechtsträger eine Chance verpasst». Für den Baukredit zur Sanierung des Freibads Wyler wurde einstimmig die Ja-Parole gefasst. «Es ist unumgänglich. Die Anlage ist in die Jahre gekommen», betonte FDP-Stadträtin Ursula Stöckli. Auch für den Ausführungskredit für die Gesamtsanierung Nydeggbrücke empfahl Stöckli die Ja-Parole. Die Mitgliederversammlung folgte ihr einstimmig.
Im Anschluss an die statutarischen Geschäfte erläuterte der Ostermundiger Gemeindepräsident Thomas Iten die Kernbestandteile des Fusionsprojekts Bern-Ostermundigen. In der darauffolgenden Diskussion wendete FDP-Stadträtin Dolores Dana ein, dass das «Feu sacré» fehle. Ostermundigen habe sich in den Verhandlungen gut positioniert. Wirkliche Gründe für eine Fusion seien aus Berner Sicht noch zu wenig zu erkennen. Nach einem möglichen Zusammenschluss sind weder eine Effizienzsteigerung noch Kostenreduktionen oder andere Anreize für die Wirtschaft und Bürgerinnen und Bürger zu erkennen. Es werden nun aber die Nachverhandlungen abgewartet, bevor sich Fraktion und Partei eine definitive Meinung bilden.
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