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AutorenbildDaniel Beyeler

"Für 100'000 Menschen braucht es jetzt eine Lösung."

Am 12. März 2023 stimmt das Berner Stimmvolk über die kantonalen Vorlagen über die Baukredite für die Verkehrssanierungen Burgdorf-Oberburg-Hasle und Aarwangen ab. Im Interview erzählt Andreas Wyss, Gemeindepräsident von Kirchberg, warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist, diese Projekte zu unterstützen.

Ist es noch Zeitgemäss ein Teer und Betonprojekt zu unterstützen?

Es geht dem Projekt Emmentalwärts nicht um Teer und Beton, sondern um Menschen. Die rund 100'000 Emmentalerinnen und Emmentaler sind direkt oder indirekt von den täglich bis zu 20'000 Autos betroffen, die sich durchs Emmental wälzen. Für 100'000 Menschen braucht es jetzt eine Lösung.


Positioniert sich die FDP ist mit der Unterstützung von Emmentalwärts einmal mehr als Partei der Autofahrer?

Vom Projekt Emmentalwärts profitieren als Verkehrsteilnehmenden von den 19 Teilprojekten. Die Entflechtung der Verkehrsträger führt zu einer Verbesserung für den öffentlichen Verkehr, der heute oft auch im Stau feststeckt, und daher unattraktiv für die Nutzerinnen ist. Weiter wird die Situation für die Fussgänger deutlich verbessert. Die neu geschaffenen Veloachsen steigern die Sicherheit wie auch die Attraktivität für den Veloverkehr. Somit setzt sich die FDP für ein Projekt ein, von dem alle Verkehrsteilnehmende profitieren.


424 Millionen ist doch sehr viel für ein solches Projekt?

Das Projekt verursacht tatsächlich relativ hohe Kosten. Der Grund dafür ist zum einen der Tunnel in Oberburg so wie die Unterführungen in Burgdorf. Genau diese Elemente führen aber dazu, dass der Kulturlandverlust sehr gering gehalten werden kann. Es ist zynisch beim Projekt Aarwangen einen Tunnel zu fordern und dann das Projekt Emmentalwärts wegen der Kosten zu kritisieren.


Wäre es nicht sinnvoller, in den Ausbau des ÖV zu investieren?

Das Projekt Emmentalwärts ist eine Investition in die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs. Es ist jedoch nicht realistisch im Emmental den ÖV bis in das letzte Dorf auf dem Niveau der Stadt Bern auszubauen. Es macht daher Sinn, die Hauptachsen zu entlasten, aber auch zu akzeptieren, dass eine Mobilität im Emmental noch länger mit dem Auto sichergestellt wird.


Wie ist es mit dem Verlust an Kulturland und der Biodiversität?

Dank dem optimierten Projekt mit Unterführungen und Tunell wird der Kulturlandverlust auf ein Minimum reduziert. Flächen, die dennoch beansprucht werden müssen, mit entsprechenden Projekten kompensiert werden. Dabei entstehen qualitativ hochwertigere Biodiversitätsflächen.


Wer profitiert von dem Projekt?

In erster Linie profitieren die 100'000 Emmentalerinnen und Emmentaler von einer Entlastung. Weiter profitieren aber auch die Unternehmen im Emmental von einer verbesserten Verkehrsinfrastruktur. Und letztlich profitiert auch der stetig stärker werdende Tourismus im Emmental davon, wenn die Gäste das Emmental besser erreichen können. Sei es mit der verbesserten ÖV-Situation oder mit dem Auto. Das gesamte Emmental wird gestärkt, was auch eine gute Nachricht für den ganzen Kanton ist.


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