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Claudine Esseiva kämpft für den Erhalt der zweisprachigen Schulen in Bern

Die Stadt Bern will die erfolgreichen zweisprachigen Klassen «Clabi» im Marzili-Schulhaus schliessen – trotz grosser Nachfrage und positiven Erfahrungen von Eltern, Lehrpersonen und Kindern. Für FDP-Grossrätin Claudine Esseiva, Mutter eines Clabi-Schülers, ist dieser Entscheid unverständlich.

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«Bis heute fehlt die fundierte inhaltliche Begründung», kritisiert Esseiva. Weder sei ein Abschlussbericht erstellt worden, noch habe der Gemeinderat den Dialog mit Eltern und Lehrpersonen gesucht. Auch die Wissenschaft sei in die Evaluation nicht miteinbezogen worden. «Dies wirkt nicht sehr vertrauenswürdig. Grundsätzlich muss man hier festhalten, dass es an Transparenz mangelt.»


Grosse Nachfrage – klarer Mehrwert

Der Schulversuch «Clabi» startete vor sechs Jahren und stiess von Beginn an auf reges Interesse. Mehr Eltern wollten ihre Kinder anmelden, als Plätze zur Verfügung standen. Auch Lehrpersonen zeigten grosses Interesse.

Das Konzept: Je ein Drittel der Schülerinnen und Schüler hat Deutsch oder Französisch als Muttersprache, ein weiteres Drittel ist bereits zweisprachig. Diese Mischung schuf ein lebendiges Lernumfeld. Esseiva, deren Sohn die fünfte Klasse besuchte, lobt die Fortschritte: «Nicht perfekt, aber auf einem sehr guten Niveau. Mein Sohn konnte dank Clabi gut Französisch lernen.»


Zweite Landessprache als Chance

Als Bundesstadt und Kantonshauptstadt, so Esseiva, sollte Bern eine Vorbildrolle übernehmen und zweisprachige Angebote fördern statt abbauen. «Eine breite Bevölkerung in der Stadt Bern wünscht sich zweisprachigen Unterricht», ist sie überzeugt. Notfalls will sie sogar eine Initiative lancieren – und ist sicher, dass diese erfolgreich wäre.


FDP fordert Antworten vom Gemeinderat

Die FDP-Fraktion im Stadtrat hat eine Interpellation mit neun Fragen eingereicht. Am 21. August stehen die Antworten im Stadtrat auf der Traktandenliste. Esseiva erwartet, dass der Gemeinderat endlich konkrete Begründungen liefert: «Bleibt es auf der Metaebene oder kommen nachvollziehbare Elemente?»

Ein Blick nach Biel zeigt, dass es anders geht: Dort bestehen bilingue Klassen erfolgreich weiter – trotz ähnlicher Herausforderungen. Esseiva hält fest: «Die Argumente der Bildungsdirektorin, dass zwei Lehrpläne nicht kompatibel seien, dass Lehrpersonal fehle und dass es zu teuer sei, stimmen so nicht. Biel beweist das Gegenteil.»

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